17.03.01 / 22:18 Die Erde verlassend davonfliegend --------------------------------- (von Martin Rebentisch) Geh auf der Wiese entlang. Seh kurz zum Himmel, seh die Vögleins dahinfliegen. Senke mein Kopf und schau Schmetterlinge durch die Luft schwirren. Erkenne die Schönheit der Natur. - Die Einfach- heit und diese unendliche Harmonie zwischen allen. Denke kurz an mich und werde traurig. Eine Träne verläßt das Auge und rollt langsam die Nase hinunter um anschließend in die ach so bunte Wiese zu fallen. Schlägt auf ein großes Blatt auf und glit- zert nun im Sonnenschein - - - doch ich bin traurig und gehe langsam weiter. Fühle mich von der Natur fremd. Bin kein Teil von ihr. Gehe hin zu einem großen alten Baum, um mich dort niederzulassen. Lehne mich an diesen und denke über mich und die Welt nach. Schließe die Augen und... und öffne sie wieder. Hab den Drang ab- zuheben... einfach so, einfach wie ein Vogel auf und davon zu machen. Schaue hoch gen Himmel und plötzlich kommt dieser näher auf mich zu. Ja - ich erheb mich langsam in die Höhe. Kann Flie- gen! Weiß nicht warum, aber ich kanns einfach. *freu* Fliege nun hoch den Himmel entgegen. Gleite langsam dahin und schau mir die Pracht der Natur von oben an. Leichter Wind fegt über mein Haar hinweg. Geblendet von der Sonne gleite ich dennoch munter dahin. Hab den Mund halbgeöffnet und genieße die frische Prise. Von der Sonne gewärmt entscheid ich mich, mein Shirt zu entbehren. Schmeiß es weg und seh dieses dahinflattern. Wow - was für ein geiles Gefühl durch die Luft zu gleiten und im Nacken + aufn Rü- cken die Sonne prasseln zu lassen. Mit ausgestreckten Armen, Oberkörper entkleidet und blaugläsriger Sonnenbrille auf gleit ich nun dahin. Alles mit leicht bläulichen Schein sehend. Erblicke vor mir den Horizont und lächle auf ihn zu. Kein Weg scheint zu weit zu sein. Will nur weg von der Erde - hat diese mir doch nur Trauer und Unwohlsein gebracht. Will nie wieder landen. Einfach dahinschweben - der Blick auf den Horizont gerichtet. Möcht ewig so schweben und die Wärme der Sonne spührn. Schau kurz runter auf die Erde und seh spielende Kinder. Wie sie lachen und friedlich dreinschaun. Ja, damals war alles noch heile - Damals - zur "Sandkastenzeit", als man von Leben wenigstens noch etwas hatte. Werde kurz sinnlich und weiß nicht recht, ob ich mich abermals an meine Kindheit erinnern möcht - war sie doch im Nachhinein betrachtet so schön. Und jetzt? Ja, kein Wort sa- gend gleite ich weiter dahin. Auf der Suche nach meiner Zukunft. Auf der Suche nach Geborgenheit... auf Frieden... und nach Liebe, ja genau. Nach der Liebe. Und brause weiter mit dieser Hoffnung versehen den Horizont ent- gegen. ...